Clemens Rosenkranz
Manchmal ist das Unerwartete genau Das was man gesucht hat.
Ich bin mittlerweile schon 14 Jahren im Rheingau und schon länger ist der Gedanke im Kopf ob mir wohl mal ein Wein unter die Nase kommt wie ich mir Pinot Noir vorstelle in einer großen Weinbauregion wie den Rheingau.
Nicht das es diese nicht gibt, aber viel zu rar
und meist in (sehr) hohen Preiskategorien,
es muss doch auch in der Basis oder Ortsweinbereich möglich sein.
Die erste Begegnung von Clemens und mir war reiner Zufall.
Im Januar bei einem der Trainingseinheiten des Sommeliercollege im Rheingau hatten wir nach dem reichhaltigen Abendessen noch die Chance ein paar Rheingauer Weingüter zu verkosten. Nach 2 Tagen voller Verkosten und Sommeliertraining war mein Fokus eher auf Smalltalk als Wein verkosten.
Doch dann stand da ein Weinlabel "Rosenkranz" und es war Spätburgunder, ich kannte das Label nicht von daher war ich neugierig
, also Clemens angesprochen und los gings.
Vielleicht wirkte ich etwas perplex beim Verkosten, nicht weil man eh schon mehr als genug spannende Weine dieser Welt schon probiert hat, sondern eher weil dieser Wein das Profil erfüllte was ich die ganze Zeit gesucht habe.
Wir kamen ins Gespräch, Riesling und Chardonnay wird auch unter dem Label Rosenkranz vermarktet erfuhr ich,
und trafen uns einige Zeit später zum erneuten Verkosten in Hochheim.
Für mich war klar dass ich diese drei Weine haben möchte um diese mit euch zu teilen und Clemens die Bühne zu geben, wo die Weine hingehören.
Im Familienweingut Rebenhof in Hochheim ist Clemens zuhause,
Bescheiden wie er ist würde er die namhaften Stationen seiner bisherigen Winzerkarriere nicht unbedingt hervorheben.
Neben Praktika bei Au Bon Climat in Kalifornien gehören das Weingut Huber in Baden, Méo-Camuzet im Burgund und die Weingüter Knipser, Schnaitmann und Wagner-Stempel dazu.
Nach einiger Zeit im Weingut Dr.Heger zog es ihn wieder nach Hochheim.
Sein Weinstil ist konsequent, ehrlich, knochentrocken und auch wenn es erst der zweite offizielle Jahrgang seiner Rosenkranzlinie ist merkt man die Erfahrungen die hier bereits eingeflossen sind.
Die Lehm und Kalkböden Hochheims prägen die Rebsorten.
Der Riesling kommt aus der Kostheimer Weiss Erd und ist rassig mit einer Spur Würze und der eleganten Trinklänge eines Grossen Gewächses aber mit einer perfekt eingbunden ausgewogenen Säure.
Der Chardonnay ist eines der jüngsten Rebenkinder im Weingut
und hier sieht Clemens seine größte Spielwiese.
Nicht nur dass Chardonnay in Deutschland ein wahnsinniges Entwicklungspotenzial aufweist, auch die Ausprägung hier geht in die Richtung der Eleganz eines Chablis und der Fülle eines Vertreters des Kaiserstuhls.
Und natürlich der Spätburgunder!
Von den westlichen Weinbergen Hochheims macht Clemens seine Selektion dafür. Bei der offenen Maischegärung kommen noch einige ganze Trauben dazu. Das sorgt für mehr Biss und Würze im Pinot Noir, danach Reife in französischen Pièces für 12 Monate. Nach weiteren 12 Monaten auf der Flasche darf der Wein dann unfiltriert auf die Flasche.
Wie ihr lesen könnt bin ich dezent begeistert von den Weinen!!!
In Zukunft könnt ihr seine Weine natürlich bei mir bekommen.